Das Booten eines Rechners ist ein vergleichsweise komplizierter Vorgang. Bei Linux hat man nun die Möglichkeit, an jeder Stelle des Vorgangs einzugreifen.
Von dieser Möglichkeit haben wir Gebrauch gemacht. Wir haben dabei schon beim Kern des Betriebssystems angefangen: Wir haben uns einen eigenen, monolithischen Linux-Kernel [13] konfiguriert (Kernel-Version 2.2.16) und kompiliert. Dabei haben wir dem Kernel mitgeteilt, dass er sich IP-Adresse und Hostname via Bootp und das Root-Dateisystem per NFS vom Server holen soll.
Der nächste Schritt bestand in der Anpassung der Bootskripte. Da ein Unix-Rechner normalerweise von einer Harddisk startet und dort auch Daten (Logfiles, temporäre Dateien, Swap-Partition) ablegt, mussten wir diese Skripte teilweise sehr stark anpassen, denn die Festplatte durfte auf keinen Fall mit irgendwelchen Daten beschrieben werden, weil dies die NT-Installation in Mitleidenschaft gezogen hätte. Also mussten wir für einige Verzeichnisse Ram-Laufwerke erstellen (/etc, /var, /tmp) und Swap deaktivieren.